Pro Arten­viel­falt und Contra CO2: Klima­krise lösen.

„Landwirt­schaft 5.0“ für Biodi­ver­si­tät und faire Entloh­nung unserer Landwirt*innen.

Es ist mittler­weile weithin akzep­tiert, dass der Ausstoß von Kohlen­di­oxid drastisch minimiert werden muss, um die Erder­wär­mung zu stoppen. Neue Unter­su­chun­gen belegen, dass allein diese Maßnah­men nicht ausrei­chen werden, um die Wende zu schaf­fen. Vielmehr gilt es, aktiv Kohlen­di­oxid der Atmosphäre zu entziehen.

Eine Möglich­keit besteht im dauer­haf­ten Entzug des Kohlen­stoffs durch die Karbo­ni­sie­rung von Biomasse zu Pflan­zen­kohle. Die so gewon­nene Pflan­zen­kohle kann dann z.B. als Boden­hilfs­stoff für die Verbes­se­rung des Pflan­zen­wachs­tums einge­setzt werden.

Was macht das Konzept so nachhaltig?

  • Hervor­ra­gende Biodiversität
  • Rückhalt der Nährstoffe Stick­stoff und Phosphor
  • Aktiver CO2-Entzug
  • Reduk­tion der Emissio­nen von Treibhausgasen
  • Signi­fi­kante Mehrein­nah­men der Landwirt*innen

Die 5 Elemente der Landwirt­schaft 5.O

1. Biodi­ver­si­tät

2. Biomas­sen­strei­fen

3. Pflan­zen­kohle

4. Elektro­mo­bi­li­tät

5. Agri-Photo­vol­taik

Pflan­zen­kohle – was ist das?

Mittels großer Hitze und gerin­ger Sauer­stoff­zu­fuhr wird aus Biomasse Pflan­zen­kohle hergestellt.

Diesen Vorgang nennt man Karbo­ni­sie­rung. Dabei entsteht außer­dem Perma­nent Pyrogas, Bio-Oil und Biochar.

Das Konzept im Detail

Die Landwirt­schaft 5.0 bietet Landwirt*innen eine nachhal­tige Zukunft und bekämpft effek­tiv gleicher­ma­ßen die größten Heraus­for­de­run­gen des Anthro­po­zäns: Das Arten­ster­ben, der massi­ven Störung natür­li­cher Kreis­läufe (Umwelt­ver­schmut­zung durch reaktive Stick­stoff­ver­bin­dun­gen und Phosphor) und die Klima­krise. Sie ist kompa­ti­bel mit allen wissen­schaft­li­chen Anfor­de­run­gen für das 1,5°C‑Ziel. Mit ihren Kompo­nen­ten können großflä­chige Lebens­räume für Tiere neu geschaf­fen und vernetzt werden, lokale Stoff­kreis­läufe geschlos­sen und ein kluges nachhal­ti­ges Boden­ma­nage­ment zur Humus­stei­ge­rung auf Äckern, natur­na­hen Stand­or­ten und städti­schen Flächen etabliert werden.

Statt einzelne Prozesse zu optimie­ren soll ein Gesamt­kon­zept entwi­ckelt werden, das die wirtschaft­li­che Tragfä­hig­keit für alle Akteur*innen sicher­stellt und rasch auf die gesamte Landwirt­schaft übertrag­bar ist. Dabei werden Geschäfts­mo­delle identi­fi­ziert und entwi­ckelt, um für die Politik Handlungs­emp­feh­lun­gen für Förder­leit­li­nien abzulei­ten. So kann diese klima­po­si­tive Landwirt­schaft schnell in die Breite getra­gen werden.

In der kompli­zier­ten, wirtschaft­lich kriti­schen Lage der Landwirt*innen mit komple­xen Subven­ti­ons­rah­men­be­din­gun­gen ist ein syste­mi­scher Ansatz zur klima­freund­li­chen Neuaus­rich­tung der Landwirt­schaft als Realla­bor nötig, wie es dieser Antrag vorschlägt. Mit dem geplan­ten Beirat aus einer Vielzahl von relevan­ten landwirt­schaft­li­chen Verbän­den sowie Ökono­mie und Ökolo­gie wird das Projekt fundiert in Landwirt­schaft und Gesell­schaft verankert.

Aus Sicht der Landwirt*innen

  1. Anlage von Biodi­ver­si­täts­flä­chen (5–10% der Gesamt­flä­che), z.B. als Blühstrei­fen / Hecken / Dauerkulturen.
  2. Anlage von biodi­ver­si­täts­för­dern­den Flächen zum Anbau von holzi­ger Biomasse zur Pflan­zen­kohle-Produk­tion, z.B. als Randstreifen.
  3. Solar­elek­tri­sche Herstel­lung von Pflan­zen­kohle. Aufla­dung durch biolo­gi­sche Reststoffe (Gülle/­Mis­t/Co-Kompos­tie­rung). Einsatz als Boden­hilfs­stoff / biolo­gi­scher Dünger in der Landwirtschaft.
  4. Einsatz von batte­rie­elek­tri­schen Landma­schi­nen und Lieferfahrzeugen.
  5. Produk­tion von Solar­strom mittels Agri-Photo­vol­taik (5% der Gesamtfläche).

Die Blühstrei­fen und der Biomasse-Anbau werden optimal in die Betriebs­ab­läufe integriert und können z.B. durch Ausfüh­rung als Randstrei­fen Wind- und Erosi­ons­schutz bieten. Durch die Erhöhung der Nützlings­po­pu­la­tion wird eine natur­nahe Bewirt­schaf­tung mit reduzier­tem chemi­schem Pflan­zen­schutz und ohne minera­li­schem Dünger ermög­licht. Die Flächen-Doppel­nut­zung durch Agri-Photo­vol­taik erhöht den gesam­ten Flächen­er­trag erheb­lich. Der Einsatz der Pflan­zen­kohle führt zu zusätz­lich erhöh­ter Dürre­resis­tenz, Nährstoff­rück­halt und meist zu einer Ernte­st­a­bi­li­sie­rung bzw. -steige­rung bei subop­ti­ma­len Bodenverhältnissen.

Eine nachhal­tige Bewirt­schaf­tung der Biodi­ver­si­täts-/Biomasse-Strei­fen mit (selbst­fah­ren­den) elektri­schen Landma­schi­nen berück­sich­tigt die Anfor­de­run­gen der Biodi­ver­si­tät und des Arten­schut­zes, sodass größt­mög­li­che positive Effekte für die Fauna erreicht werden.

Die Landwirt*innen sparen neben minera­li­schem Dünger und Agroche­mie auch große Mengen Diesel ein. Sie erhal­ten zusätz­li­che Einkünfte durch die Produk­tion von Solar­strom, Pflan­zen­kohle und deren Neben­er­zeug­nis­sen. Sie erhal­ten in einem zukünf­ti­gen Förder­sys­tem eine Vergü­tung für ihre Ökosys­tem-Dienst­leis­tun­gen (z.B. Biodi­ver­si­täts­stei­ge­rung und Kohlenstoff-Sequestrierung).

Aus Sicht der Stadt

Städte tragen eine beson­dere Verant­wor­tung, da die Klima­krise die Gesund­heit ihrer Bürger*innen unmit­tel­bar bedroht. Gleich­zei­tig sitzen sie an einer Schlüs­sel­stel­lung in Bezug auf Biodi­ver­si­tät und mögli­che Kohlen­stoff­sen­ken: Sie setzen durch die Abfall­wirt­schaft und die techni­schen Betriebe sowie die eigene Grünflä­chen­be­wirt­schaf­tung große Mengen an kohlen­stoff­hal­ti­gen Materia­lien um. Zudem sind sie für die Pflege des städti­schen Baumbe­stan­des und der Grünflä­chen verant­wort­lich. Durch geeig­nete Ausge­stal­tung lässt sich die Biodi­ver­si­tät im städti­schen Umfeld wesent­lich steigern.

Für jedes anfal­lende Material gibt es optimale Verwer­tungs­pfade, um Nährstoffe bestmög­lich zu erhal­ten, die Pflan­zen­ge­sund­heit zu steigern und gleich­zei­tig Kohlen­stoff maximal im Boden zu binden. Dieses intel­li­gente Stoff­strom-Manage­ment steht im Mittel­punkt des Projek­tes Landwirt­schaft 5.0.
Hauptaspekte:

  1. Die Biomasse-Ströme in der Stadt werden erfasst, charak­te­ri­siert und in einer Daten­bank aufbereitet.
  2. Die verschie­de­nen Verwer­tun­gen (Mulchen, Kompos­tie­ren, Fermen­ta­tion, Karbo­ni­sie­rung) werden unter­sucht, ökono­misch und ökolo­gisch bewer­tet und in der Daten­bank gespeichert.
  3. Eine App wird entwi­ckelt, die Vorschläge für die Verwer­tung mit ökono­mi­scher und ökolo­gi­scher Konse­quenz erstellt.
  4. Stadt­bäume und Stadt­grün werden nachhal­tig mit Pflan­zen­kohle-halti­gen Substra­ten angelegt und gepflegt.
  5. Städti­sche Grünflä­chen werden im Hinblick auf maximale Biodi­ver­si­tät genutzt.

Landwirt­schaft 5.0 – Pro Klima, Biene & Bauer

Klima­po­si­tive Höfe mit Zusatz­ein­kom­men – das visio­näre Gesamtprojekt

Events im Frühling 2020: Ein Rückblick

Wann?

7. Mai, 19:30 Uhr

Was?

“Arten­viel­falt für gute Erträge und gesunde Lebensmittel”

Wann?

8. Mai, 19:30 Uhr

Was?

“Pflan­zen­kohle: Antwort auf Dürre in Stadt und Land?”

Wann?

20. Mai, 19:30 Uhr

Was?

“Summen statt dieseln — in Stadt und Land”

Wann?

28. Mai, 19:30 Uhr

Was?

“CO2 raus aus der Atmosphäre — wie geht das?”

Wann?

29. Mai, 19:30 Uhr

Was?

“Drüber Solar­strom, drunter Landwirt­schaft — das geht!”

Wann?

4. Juni, 19:30 Uhr

Was?

“Agrar­wende — wie rechnet sich das für alle?”

Wann?

5. Juni, 19:30 Uhr

Was?

“Menschen mitneh­men für Klima­schutz und Co”

Mehr Infos zu den betei­lig­ten FYI-Projektpartner*innen

Weil wir nur gemein­sam die Probleme unseres Klimas lösen können.

Über uns

„Landwirt­schaft 5.0“ wird von folgen­den Insti­tu­tio­nen ausge­führt und unterstützt: